
Skandal in Graupa?
So jedenfalls ist es in einem Artikel bei BILD online vom 6. Juni 2025 zu lesen.
In diesem nimmt der Autor Stellung zum Beitrag von Juliane Nagel (Leipziger Landtagsabgeordnete der Linken) mit dem Titel: "Gleichsetzung von Antifaschismus und rechter Hetze? Nicht mit uns!", zu lesen auf deren Instagram Seite.
Frau Nagel beschwert sich darüber, dass der Ortschaftsrat von Graupa entschieden hat, dass beim FRUT Festival im Ort am 14. Juni 2025 neben rechtsextremen Symbolen auch keine linken Symbole wie z. B. "ACAB" und "161" gezeigt werden dürfen. Aus ihrer Sicht seien das antifaschistische Zeichen, welche nicht mit rechter Hetzte gleichgesetzt werden dürfen.
Als Ortschaftsrätin von Graupa stehe ich fest hinter unserem, meinem Entschluss. Mit diesem haben wir keine Grenze überschritten, sondern ganz bewusst Grenzen gesetzt. Nicht nur gegen rechtsextreme, sondern auch gegen linksextreme Symbole. An dieser Stelle zitiere ich Frau Nageln gern: "Nicht mit uns!"
Meine Oma gab mir folgenden Rat: "Kind, wenn du verallgemeinerst, ist das unsachlich und du machst dich damit auch unglaubwürdig!". Diesen Ratschlag gebe ich gern weiter und kann nur betonen, dass das Symbol "ACAB" oder gleichbedeutend "1312" mehr als unsachlich ist. Es ist eine Diffamierung eines ganzen Berufsfeldes und an Respektlosigkeit schwer zu überbieten. Frau Nagel, die Grüne-Jugend-Chefin Jette Nietzard sowie alle diejenigen, welche für deren Verharmlosungen einen Daumen hoch geben, sollten sich schämen, bestenfalls reflektieren und sich entschuldigen!
Der Veranstalter und wir waren uns einig, dass das Festival für Respekt und Toleranz und als ein Kulturangebot für junge Menschen frei von jeglicher politischen Polemik stehen soll. Das hätte Frau Nagel wissen können, wenn sie sich gründlicher informiert hätte. Hat sie offensichtlich nicht. Die Ortsgruppe Sächsische Schweiz-Osterzgebirge des Vereins "Roter Baum" organisiert in Partnerschaft mit der Gruppe ElbtalBeatz die Veranstaltung. Eine Positionierung derer zur Aussage von Frau Nagel erachte ich als dringend erforderlich.
Rückblickend dürfte es möglicherweise naiv gewesen sein, einem Veranstalter, welcher klar linkspolitisch aufgestellt ist, erneut ein solches Festival auf unsere Schlosswiese zu gestatten.
Sollte kommendes Jahr die Anfrage einer Neuauflage an unseren Ortschaftsrat herangetragen werden, werde ich noch genauer hinsehen und die diesjährigen Erfahrungen einfließen lassen.
Überall im Ort und im Umfeld nehmen symbolische und auch sonstige Schmierereien zu. Als Ortschaftsrätin begrüße und unterstütze ich es daher sehr, dass Kinder aus dem Ort in Kürze eine Garagenwand von solchen Schandflecken durch kreatives Übermalen befreien werden. Die Initiative dazu kommt aus der engagierten Anwohnerschaft.
Skandal in Graupa? Ich hoffe sehr, dass es diesen nicht geben wird, wenn die Genossinnen und Genossen dem Aufruf von Frau Nagel, nach Graupa zu kommen, um Flagge zu zeigen, folgen werden. Es liegt auch in deren Hand, den Wunsch der Graupaer und die Vorgaben (Festivalordnung) des Veranstalters zu respektieren und vor allem anderen Meinungen gegenüber tolerant zu sein und unsere Gastfreundschaft nicht mit Füßen zu treten.
Ulrike Gruseck
Ortschaftsrätin Graupa & Mitglied im Freie Wähler - Wir für Pirna e. V.